Hexe
Häs: Das Häs besteht aus einer Bluse (Häsjacke) in blauen Stoff mit Blumenmuster, Vorbild hierfür waren verschiedene Trachtenblusen aus dem badischen. An der Maske ist ein rotes Kopftuch mit dem Wappen von Gundelfingen. Über dem schwarzen Rock tragen die Hexen eine rote Schürze mit gelben und grünen Flicken, damit spiegelt die Schürze die Gundelfinger Wappenfarben wieder. Unter dem Rock tragen die Hexen eine weiße Unterhose, rote Socken und natürlich die nicht weg zu denkenden Strohschuhe.
Maske: Es gibt zweiMaskenarten bei den Hexen, die liebe und die böse Dorfhexe, die liebe Dorfhexe, die Uhrmaske ist eine lachende Hex die vom Elzacher Maskenschnitzer Alfred Lang entworfen und geschnitzt wurde.
1998 entwarf unser damaliges Mitglied Marc Griffin die zweite Hexenmaske (böse Hexenmaske). Sie hat ein Auge geschlossen und schaut grimmiger wie die Urmaske. Es ist ab da geregelt, dass ein Drittel der Hexen die böse Maske trägt.
Beide Hexen vereint an der Gundelfinger Dorffasnet
Teufel
Unsere erste Einzelfigur, der Teufel kam als Häsfigur 1997 zu den Hexen. Der Teufel zieht gerade bei den kleinen Gundelfinger Narren die ganze aufmerksamkeit auf sich, so werden die Hexen oft nicht nach Süßigkeiten gefragt sondern: “Aldi Hex, wo isch den euer Deifel?”. Er ist immer an der Fasnet umringt von kleinen Narren. Häs: Unser Teufel hat ein Fellhäs, um die Hüfte hat er eine schwere Kette und an Hand- und Fußgelenken Schellenbänder, damit er auch akustisch von den Hexen abhebt. In der Hand trägt er seine schwere Gabel.
Maske: bei stundenlangen Gesprächen zwischen Schnitzer Franz Lang, Hexe Michael Schulze und Hexe Stefan Link entstand unsere wunderschöne Teufelsmaske mit den gedrehten Hörner und dem langen Bart.
Hexebräutigam (Setzling)
Im Jahr 2007 machten wir uns dran eine neue Häsfigur zu erschaffen
Die Idee war, die Setzlinge, also die Anwärter der Zunft, von den Hexen optisch auszugrenzen. Die Idee Stand, wir wollten den Setzling auf der Hexe reiten sehen und mit dieser Idee machten wir uns dann zu einem Fasnetsforscher auf, den „Feinschliff“ zu verwirklichen. Vor allem wollten wir keiner Zunft die Häsfigur kopieren. So entstand der Hexebräutigam mit schwarzem Frack, schwarzem Zylinder, weißem Hemd und weißen Handschuhen. Ab der Gürtellinie trägt der Hexebräutigam den Rock, die Schürze, Unterhose, roten Socken und die Strohschuhe. Vorne spannt er sich den Rumpf der Dorfhexe um und an die Seite macht er sich seine „Beine“ mit Reiterstiefeln. So sieht es aus als würde die Dorfhexe ihn Huckepack auf dem Rücken tragen. Das schwarz und weiß seines Häs soll seine unwirklichkeit deuten den erst wenn am 11.11 die Hochzeit zwischen Bräutigam und Hexe ist bekommt er „farbe“ und darf von nun an als vollwertige Hexe die Farben der Zunft tragen.
“d´Botte Jakob”
Zum Zunftjubiläum 2009, beschenkten wir uns und die Gundelfinger Fasnet mit einer neuen Einzelfigur, d`Botte Jakob Bei dieser Häsfigur halten wir uns an eine wahre Gundelfinger Begebenheit, hierzu ein Auszug aus der Ortschronik von Gundelfingen: Sommer 1861. Wieder einmal grölen die Männer zur späten Stunde vor dem Wirtshaus und marschieren schwankend und laut singend auf der Straße. Jeden Abend dasselbe: Noch ein Bier und noch eins und noch eins – bis Mitternacht. An einen ruhigen Schlaf denken die Anwohner schon gar nicht mehr. Ihre Beschwerden nützen auch nicht viel, denn der Polizeidiener Jakob schafft sowieso keine Ordnung.
„D`Botte Jakob“ beim Jubiläumsumzug 2009 in unserer Heimat Gundelfingen
Der Gundelfinger Verein für Heimatgeschichte besitzt einen kostbaren Schatz: Urkunden der vergangenen Jahrhunderte und Mitarbeiterinnen, die die Ortsgeschichte dokumentieren. Im neuen, jetzt veröffentlichten Vereinsheft beschreibt unter anderem Gisela Timpte, das schwere Los der Orts- und Polizeidiener in Gundelfingen. Die “Botten, Bannwarte und Hirten” waren neben dem Pfarrer zuständig für Sitte und Moral. Die Kontrolle der Gemeindebürger war recht streng und insbesondere die Bürger prangerten die Übertretung der Polizeistunde in den Gasthäusern an. Für die Einhaltung der Sperrstunde war der “Gemeinde- und Polizeidiener” im Auftrag des Bürgermeisters zuständig. Doch dem Gundelfinger Polizeidiener Jakob E. wird 1861 Dienstnachlässigkeit vorgeworfen, so dass der Bürgermeister vom Großherzoglichen Landamt aufgefordert wurde, “dem Polizeidiener E. zu eröffnen, dass er künftig bei dem Anfangen der Feierabendstunde mit dem Räumen der Wirthshäuser schneller und energischer vorzugehen habe.” Sollten weitere Beschwerden sowohl von seiten der Gendarmerie als auch von den Bürgern eingehen, ist im Archiv weiter zu lesen, “so müsse ein anderer Polizeidiener aufgestellt werden”. Seit dem kündigt uns d`Botte Jakob mit seiner lauten Schelle bei Umzügen an und verkündet am Fasnetssunndig mit den Hexen den Taganruferspruch.
Stammtischcombo Beizekracher
Die Stammtischcombo Beizekracher ist KEINE Häsfigur der Zunft oder eine Untergruppierung des Musikvereins aber ein Zusammschluss von Dorfhexen und Musikvereinlern die am Fasnetssamschdig bei der Beizefasnet für Stimmung sorgen.Es war immer ein großes Anliegen unseres Zunftvogts Stefan Link an der Beizefasnet eine Musik zu haben die mit alten Gassenhauern zum Schunkeln, Singen und Tanzen aufspielt. Nach vielen Gesprächen mit dem 1.Vorstand Bernd Trotter vom Musikverein Gundelfingen fanden sich ein paar angefressene Musiker die am Fasnetssamschdig die Balken der Beizen zum krachen bringen wollten.Wichtig ist zu wissen, die Beizekracher sind KEINE Guggemusik sondern eine Stammtischcombo deren Schwerpunkt auf Schunkellieder, Fasnetsliedern und alten “Mitsinglieder” besteht.So feierte die Stammtischcombo Beizekracher im Jahr 2010 ihre Premiere bei der Beizefasnet im Ochsen.Sie kamen so gut an das man sich entschloss diese Combo keine Eintagsfliege sein zu lassen sondern ein fester Bestandteil der Beizefasnet in Gundelfingen zu werden.Interessant an den Krachis (wie sie liebevoll in Gundelfingen genannt werden) das sie nur am Fasnetssamschdig in Erscheinung treten und dann wieder von der Bildfläche verschwinden. Für das Jahr 2011 entschloss man sich den Clown als Stammhäs inklusive großer Masken anzuschaffen, sowie auch in Lörrach ein Logo für die Krachis entwerfen zu lassen. Seit dem ist die große Clownschar spielend am Fasnetssamschdig zu hören und aus der Gundelfinger Fasnetswelt nicht mehr weg zu denken!
Die Stammtischcombo Beizekracher in Ihrer Heimat im “Ochsen” Gundelfingen an der Beizefasnet 2011